Der Imperativ – Erklärung und Verwendung
Schon Meister Yoda (bekannt aus Star Wars) benutzte den Imperativ:
Tu es oder tu es nicht. Es gibt kein Versuchen! 😉
Do or do not. There is no try!
~ Master Yoda
Es gibt auch eine englische Version dieser Seite 🔗 German Imperative
Definition Imperativ (deutsch)
Der Imperativ (auch Befehlsform genannt) ist ein Modus, mit dem ein Befehl, eine Bitte oder eine Aufforderung ausgedrückt wird.
Wir fordern also jemanden auf, etwas Bestimmtes zu machen.
Wann benutzt man den Imperativ im Deutschen?
Wir benutzen den Imperativ, wenn wir andere Personen direkt ansprechen. Also bei den Personalpronomen: du, ihr und Sie (förmliche Anrede).
Wir benutzen den Imperativ aber auch, wenn wir in einer Gruppe sind und die Gruppe (uns eingeschlossen) auffordern, etwas zu tun. Wir verwenden dann das Personalpronomen wir.
Imperativsätze sind meist kurz.
Hier einige gemischte Beispiele für Imperativsätze:
- Mach bitte das Fenster zu, mir ist kalt.
- Geh nach Hause, es ist schon dunkel.
- Raucht nicht so viel!
- Gehen Sie!
- Warten wir!
- Halten Sie bitte an.
etc.
Verwendung des informellen Imperativs
Der Imperativ bei Verwendung von „du“
2. Person Singular
Generelle Verwendung von du:
Wenn wir mit einer Person sprechen, mit der wir vertraut sind (zum Beispiel mit einem Freund oder einem Familienmitglied), dann verwenden wir das Personalpronomen du und das Verb bekommt die Endung -st.
Du machst mich glücklich.
Wohin gehst du?
Du rauchst zu viel.
Verwendung des Imperativs:
Wenn wir diese Person aber auffordern etwas Bestimmtes zu tun oder einen Befehl geben (eher selten), dann benutzen wir den Imperativ.
Achtung:
Das du und die Endung -st fallen weg.
Du machst mich glücklich.
Imperativ:
Mach mich glücklich.
Geh weg, ich will dich nicht mehr sehen!
Rauch nicht so viel!
In der gehobenen Sprache wird oft auch ein -e an das Verb gehängt.
Mache mich glücklich.
Gehe weg, ich will dich nicht mehr sehen!
Rauche nicht so viel!
🎓 Übung 1 zum deutschen Imperativ
Setze das richtige Wort ein
Imperativsätze 2. Person Singular (du)
1) _____ nach Hause, es ist schon spät (gehen).
2) _____ nicht so viel. Rauchen ist ungesund (rauchen).
3) _____ nicht so schnell, sonst verschluckst du dich (trinken).
Lösung zur Übung 1
Geh(e) nach Hause, es ist schon spät.
Rauch(e) nicht so viel. Rauchen ist ungesund.
Trink(e) nicht so schnell, sonst verschluckst du dich.
Häufige Fehler bei der Bildung des Imperativs in der 2. Person Singular
Es gibt unregelmäßige Verben, bei denen aus dem e ein i oder ie wird.
e => i
e => ie
Hier sind die häufigsten und bekanntesten Wörter, die du kennen solltest:
essen => iss! (nicht ess)
lesen => lies! (nicht les)
sterben => stirb! (nicht sterbe)
vergessen => vergiss! (nicht vergess)
geben => gib! (nicht geb)
sprechen => sprich! (nicht sprech)
werfen => wirf! (nicht werf)
nehmen => nimm! (nicht nehm)
helfen => hilf! (nicht helf)
Der Imperativ bei Verwendung von „ihr“
2. Person Plural
Generelle Verwendung von ihr:
Wenn wir mit mehreren Personen sprechen, mit denen wir vertraut sind, dann verwenden wir das Personalpronomen ihr und das Verb bekommt die Endung -t.
Ihr macht mich glücklich.
Wohin geht ihr?
Ihr raucht zu viel.
Verwendung des Imperativs:
Wenn wir diese Personen aber auffordern etwas Bestimmtes zu tun oder einen Befehl geben, dann benutzen wir den Imperativ.
Achtung:
Das ihr fällt weg, aber das -t bleibt.
Ihr macht mich glücklich.
Imperativ:
Macht mich glücklich.
Geht weg, ich will euch nicht mehr sehen!
Raucht nicht so viel.
🎓 Übung 2 zum deutschen Imperativ
Setze das richtige Wort ein
Imperativsätze 2. Person Plural (ihr)
1) _____ nach Hause, es ist schon spät (gehen).
2) Kinder, _____ nicht auf der Straße. Das ist gefährlich (spielen).
3) _____ nicht so viel Alkohol. Das ist nicht gut für eure Gesundheit (trinken).
Lösung zur Übung 2
1) Geht nach Hause, es ist schon spät.
2) Kinder, spielt nicht auf der Straße. Das ist gefährlich.
3) Trinkt nicht so viel Alkohol. Das ist nicht gut für eure Gesundheit.
Verwendung des formellen Imperativs
Generelle Verwendung von Sie:
Wenn wir mit einer Person sprechen, mit der wir nicht so vertraut sind oder die für uns eine Respektperson darstellt (zum Beispiel der Chef oder ein Polizist), dann verwenden wir das Personalpronomen Sie (formelle Anrede).
Das Verb bekommt die Endung -en wie bei der Grundform (Infinitiv).
Sie machen mich glücklich.
Wohin gehen Sie?
Sie rauchen zu viel.
Verwendung des Imperativs:
Wenn wir diese Personen aber auffordern etwas bestimmtes zu tun oder einen Befehl geben, dann benutzen wir den Imperativ.
Achtung:
Das Sie bleibt und das -en bleibt auch, allerdings ändert sich die Wortreihenfolge.
Sie machen Sie mich glücklich.
Imperativ:
Machen Sie mich glücklich.
Gehen Sie weg, ich will Sie nicht mehr sehen!
Rauchen Sie nicht so viel.
🎓 Übung 3 zum deutschen Imperativ
Setze das richtige Wort ein
Imperativsätze mit Sie
1) _____ Sie nicht so viel. Das ist nicht gesund (rauchen).
2) _____ Sie bitte das Fenster zu, es ist kalt (zumachen).
3) _____ Sie bitte an (anhalten).
Lösung zur Übung 3
1) Rauchen Sie nicht so viel. Das ist nicht gesund.
2) Machen Sie bitte das Fenster zu, es ist kalt.
3) Halten Sie bitte an.
Imperativsätze mit und ohne Ausrufezeichen
Am Ende eines Imperativsatzes kann ein Punkt (.) oder ein Ausrufezeichen (!) stehen.
Wenn wir ein Ausrufezeichen schreiben, verleihen wir dem Satz mehr Nachdruck. Wir wollen den Satz also eindrucksvoller wirken lassen.
- Geh lieber nach Hause, es wird so langsam dunkel.
- Geh sofort nach Hause! Deine Frau ist sauer auf dich.
Hast du den Unterschied bemerkt?
Wie macht mach Imperativsätze höflicher?
Die Imperativform klingt oft etwas streng und unhöflich, und Nicht-Muttersprachler müssen sich erst an diese direkte Art zu reden gewöhnen.
Natürlich kann man vieles über die Stimme steuern und es höflicher klingen lassen.
Um die Imperativsätze nicht so streng wirken zu lassen, fügt man oft das Wort ‚bitte‚ hinzu. Dann wirkt der Satz nicht mehr wie ein Befehl, sondern wie eine nette Aufforderung.
- Gib mir bitte das Glas Cola.
- Machen Sie bitte die Tür zu.
- Bitte gehen Sie beiseite.
Wir verwenden den Imperativ auch bei Hundekommandos
Hundekommandos stehen auch im Imperativ, weil sie kurz und meistens einsilbig sind. Das kann der Hund gut verstehen.
Typische Hundekommandos sind:
- Sitz! (Er soll sich hinsetzen)
- Platz! (Er soll sich hinlegen)
- Bleib! (Er soll stehen bleiben)
- Komm! (Er soll herkommen)
- Lauf! (Er soll loslaufen)
Hier sind noch weitere Lektionen
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