Modalverben im Deutschen

So verwendest du sie richtig

Durch meine Arbeit als Deutschlehrer habe ich oft erlebt, wie schwierig es sein kann, diese Verben korrekt zu verwenden.

Auf dieser Seite möchte ich dir dabei helfen, die Anwendung der deutschen Modalverben zu verstehen und sicher anzuwenden.

Wenn du nicht nur Modalverben, sondern alle Verbarten kennenlernen möchtest, dann schau dir die übergeordnete Seite über Verben im Deutschen an.

Falls du den Artikel lieber auf Englisch oder Spanisch lesen möchtest, dann wechsle zu: Modal Verbs in German bzw. zu Verbos modales en alemán.

Modalverben im Deutschen

Was sind Modalverben?

Modalverben sind spezielle Verben im Deutschen.

Sie helfen uns, genauer zu sagen, was wir wollen oder müssen. Mit Modalverben können wir ausdrücken, ob etwas erlaubt, möglich oder notwendig ist. 

Was sind die 6 Modalverben im Deutschen?

Im Deutschen gibt es sechs Modalverben.

Diese sind:

  1. dürfen – Erlaubnis: „Ich darf ins Kino gehen.“
  2. können – Fähigkeit oder Möglichkeit: „Ich kann schwimmen.“
  3. mögen – Vorliebe: „Ich mag Eis.“
  4. müssen – Notwendigkeit: „Ich muss lernen.“
  5. sollen – Ratschlag oder Pflicht: „Ich soll helfen.“
  6. wollen – Wunsch: „Ich will schlafen.“

 

Sind „möchten“ und „lassen“ Modalverben?

Nein, „möchten“ und „lassen“ sind keine Modalverben, obwohl sie manchmal ähnlich verwendet werden.

Es gibt also nicht 8, sondern nur 6 Modalverben!

Möchten“ drückt häufig einen höflichen Wunsch aus und wird im Deutschen oft im Präsens verwendet, obwohl es eigentlich der Konjunktiv II von „mögen“ ist.

Lassen“ bedeutet, dass man etwas erlaubt oder jemand eine Handlung für einen ausführt.

Obwohl beide Verben in bestimmten Kontexten wie Modalverben wirken, gehören sie grammatikalisch nicht dazu.

„Möchten“ ist eine Form von „mögen“, und „lassen“ ist ein eigenständiges Vollverb.

Beispiel:

Ich möchte einen Kaffee trinken.
(Höflicher Wunsch nach einem Kaffee.)

Ich lasse mein Auto reparieren.
(Jemand anderes repariert mein Auto.)

Wie benutzt man Modalverben?

Modalverben werden oft zusammen mit einem anderen Verb benutzt.

Das andere Verb steht am Ende des Satzes im Infinitiv (Grundform).

Beispiel:

„Ich muss jetzt gehen.“

Hier ist „muss“ das Modalverb und „gehen“ das Vollverb am Ende des Satzes.

Weitere Beispiele:

  • Er darf heute fernsehen.
  • Wir können gut kochen.
  • Sie mag tanzen.
  • Ich muss jeden Tag arbeiten.
  • Du sollst mehr lernen.
  • Ich will ein Buch lesen.

 

Die Bedeutung der Modalverben

Modalverben verändern die Aussage eines Satzes, indem sie angeben, ob eine Handlung möglich, notwendig, erlaubt, gewollt oder gefordert ist.

Sie beeinflussen den Aussagewert des Verbs und geben dem Satz eine spezifische Bedeutung.

Verb Bedeutung
müssen Gebot, Zwang
sollen Verpflichtung
dürfen Erlaubnis
können Möglichkeit, Fähigkeit
wollen Absicht, Bereitschaft
mögen Wunsch, Möglichkeit

Zum Beispiel:

Hans lernt. (eine einfache Aussage über eine Handlung)

Durch die Verwendung von Modalverben wird der Satz wie folgt verändert:

Hans muss lernen.
(Es ist notwendig, dass Hans lernt.)

Hans soll lernen.
(Es wird von Hans erwartet, dass er lernt.)

Hans darf lernen.
(Hans hat die Erlaubnis zu lernen.)

Hans kann lernen.
(Hans ist in der Lage zu lernen.)

Hans will lernen.
(Hans hat den Wunsch zu lernen.)

Hans mag lernen.
(Hans hat eine Vorliebe für das Lernen.)

In jedem dieser Sätze bleibt die Grundhandlung (das Lernen) gleich, aber die Bedeutung wird durch das Modalverb erweitert oder eingeschränkt.

Verneinung von Modalverben

Im Deutschen können Modalverben verneint werden, um auszudrücken, dass etwas nicht erlaubt, nicht möglich oder nicht notwendig ist.

Wenn du mehr über die Verneinung im Deutschen erfahren möchtest, schau dir meinen ausführlichen Artikel mit Beispielen und einem Quiz zur Verneinung im Deutschen mit nicht und kein an.

dürfen:

Positiv: „Ich darf ins Kino gehen.“
Negativ: „Ich darf nicht ins Kino gehen.“

können:

Positiv: „Ich kann schwimmen.“
Negativ: „Ich kann nicht schwimmen.“

mögen:

Positiv: „Ich mag jetzt tanzen.“
Negativ: „Ich mag jetzt nicht tanzen.“

müssen:

Positiv: „Ich muss zur Arbeit gehen.“
Negativ: „Ich muss nicht zur Arbeit gehen.“

sollen:

Positiv: „Du sollst deine Hausaufgaben machen.“
Negativ: „Du sollst deine Hausaufgaben nicht machen.“

wollen:

Positiv: „Ich will früh aufstehen.“
Negativ: „Ich will nicht früh aufstehen.“

Die Verneinung ändert die Aussage des Satzes ins Gegenteil, während die Bedeutung des Modalverbs erhalten bleibt.

Wie werden deutsche Modalverben konjugiert?

Konjugation im Präsens

In den folgenden zwei Tabellen siehst du, wie die Modalverben im Präsens für die verschiedenen Personalpronomen konjugiert werden.

Tabelle für müssen, sollen und dürfen:

Person müssen sollen dürfen
ich muss soll darf
du musst sollst darfst
er/sie/es muss soll darf
wir müssen sollen dürfen
ihr müsst sollt dürft
sie/Sie müssen sollen dürfen

Tabelle für können, wollen und mögen:

Person können wollen mögen
ich kann will mag
du kannst willst magst
er/sie/es kann will mag
wir können wollen mögen
ihr könnt wollt mögt
sie/Sie können wollen mögen

Konjugation von müssen im Präsens und Präteritum

Die Konjugation der Modalverben im Präsens und Präteritum folgt einem ähnlichen Muster. In der folgenden Tabelle zeige ich dir deshalb die Konjugation beispielhaft am Verb „müssen“:

Person Präsens Präteritum
ich muss musste
du musst musstest
er/sie/es muss musste
wir müssen mussten
ihr müsst musstet
sie/Sie müssen mussten

Konjugation im Perfekt, Plusquamperfekt und Futur

Modalverben können auch im Perfekt, Plusquamperfekt und Futur verwendet werden.

Perfekt:
Ich habe das machen müssen.

Plusquamperfekt:
Ich hatte das machen müssen.

Futur I:
Ich werde das machen müssen.

Futur II:
Ich werde das gemacht haben müssen.

Modalverben ohne Vollverben

Manchmal steht das Modalverb allein, ohne ein weiteres Verb.

Streng genommen müssten wir ein Vollverb ergänzen, aber oft ist im Kontext klar, was gemeint ist, sodass wir es einfach weglassen.

Zum Beispiel:

  • Kannst du das?
    Statt: „Kannst du das machen?“
  • Willst du mit?
    Statt: „Willst du mitkommen?“
  • Magst du noch mehr Kaffee?
    Statt: „Magst du noch mehr Kaffee trinken?“

 

Weiterführende Informationen:

Wenn du noch tiefer in das Thema Modalverben eintauchen möchtest, findest du weitere Details im Wikipedia-Artikel zu Modalverben.

Tipp

Die Verwendung von Modalverben im Deutschen kann herausfordernd sein, besonders wenn es darum geht, wie sie die Satzstruktur verändern.

 

Es ist viel effektiver, ein natürliches Gefühl für den richtigen Einsatz von Modalverben zu entwickeln, statt Grammatikregeln auswendig zu lernen. Genau das lernen meine Schüler in „LGE Premium“ – probier es doch auch einmal aus. Wenn du auf meiner E-Mail-Liste bist, weißt du we du Zugang bekommst.

 

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